Lusaka, Hauptstadt und kulturelles Zentrum Sambias, 2,5 Millionen Einwohner*innen, moderne Hochhäuser, Shoppingmalls und grüne Parks neben informellen, ungeplanten Siedlungen am Stadtrand. Hier unterstützt Viva con Agua gemeinsam mit unseren Freunden von soulbottles und der NGO BORDA ein neues Wasser- und Sanitärprojekt: WASH’n’soul.
WASH, Abfallmanagement, Social Business
Neben einem Land, in dem wir bislang noch nicht aktiv waren, enthält dieses Projekt ein paar spannende neue Komponenten. Denn das Projekt hat gleich mehrere Ziele. Durch ein nachhaltiges Design soll das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Einrichtungen langfristig Wirklichkeit werden. Darüber hinaus wollen wir gemeinsam Strukturen und Konzepte für Abfallwirtschaft, soziales Unternehmertum und Klimaschutz fördern. „Das Projekt vereint alle Elemente von WASH: Wasser, Sanitär und Hygiene”, sagt Angela Mwila Kapembwa von BORDA. „Ergänzt wird es durch die Komponente Abfall. Es setzt sich für Eigenständigkeit ein und fördert unternehmerische Ideen der Menschen vor Ort. Da es Schulen und die umliegenden Communities adressiert, werden viele verschiedene Personengruppen involviert sein: Kinder, Eltern und Fachkräfte.”
soulbottles: Impact durch Förderung gemeinwohlorientierter Businessideen
Amanda Mallaghan ergänzt:„Ich glaube am meisten stechen die Dienstleistungen hervor. Es ist eine Sache eine Station zum Händewaschen zu bauen. Die Dienstleistung liegt darin, mit Bildungsarbeit aufzuklären, warum solche Anlagen so wichtig sind und sie frei zugänglich sein müssen.”
Das lässt sich nach unseren Erfahrungen sehr gut über die universellen Sprachen Musik, Kunst und Sport vermitteln! Sobald dies wieder uneingeschränkt möglich ist, wird auch das selbstverständlich eine Komponente dieses Projektes sein. So werden zum Beispiel die Wasserkioske und öffentlichen Leitungswasserspender künstlerisch gestaltet.
soulbottles, die bereits seit Jahren an Viva con Agua und für sauberes Trinkwasser spenden, bringen sich mit ihrer Expertise im Bereich Social Business ein. Durch die Förderung unternehmerischer Möglichkeiten wird deutlich, welchen Impact gemeinwohlorientiertes Unternehmertum haben kann. Und die Organisation BORDA übernimmt mit seinem Team in Sambia die Umsetzung der Projektmaßnahmen vor Ort.
Baseline Study: Herausfinden, was die lokale Bevölkerung benötigt
Die Situation in den informellen Siedlungen am Stadtrand ist nicht einfach. Frisches, sauberes Wasser und Toiletten sind selten. Etwa 90 Prozent der Bewohner*innen nutzen unversiegelte Grubenlatrinen, eine Entsorgung der Fäkalien ist nicht gewährleistet. Darüber hinaus stammen 60 Prozent der Wasserversorgung in Lusaka aus Grundwasserquellen, die aufgrund des hohen Grundwasserspiegels, der Nutzung ungeschützter Grubenlatrinen und der wahllosen Abfallsentsorgung für Verunreinigungen anfällig sind.
Im ersten Schritt führen die Projektbeteiligten eine Baseline Study durch, um die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung und der Schulen, mit denen wir eng zusammenarbeiten, genau kennen zu lernen. „Grundsätzlich gilt es herauszufinden, wie die aktuelle Wasserversorgung und Abfallentsorgung aussieht“, sagt Amanda.„Aber auch wie die Umgebung der Schule aussieht, aus welchen Gründen bisher keine Wasserversorgung installiert werden konnten und welche Vorteile man nutzen könnte.”
Sobald alle Voraussetzungen geklärt, passende Schulen ausgewählt und die Baseline Study abgeschlossen ist, geht es im Laufe des Jahres an die Umsetzung. Dann heißt es wieder “Wasser für alle – Alle für Wasser”. Wir freuen uns sehr auf dieses spannende Projekt, bei dem alle Beteiligten voneinander lernen und profitieren können.
Alle Hintergründe zu unserem Projekt in Sambia: In unserem Podcast sprechen Sophia und Nobert von Viva con Agua mit unseren Projektpartner*innen von soulbottles und Borda.