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Planetare Grenzen – Welchen Stellenwert Wasser für die Erde hat

Wenn wir uns Bilder des Planeten Erde aus dem All anschauen, sehen wir einen wolkenverhangenen überwiegend blauen Ball. Wasser bedeckt ca. zwei Drittel der Erde. Verwunderlich eigentlich, dass wir trotzdem von der Erde als Planeten sprechen. Insbesondere bei Reisen über die schier endlos wirkenden Ozeane überkommt das Gefühl, das wir unendlich viel Wasser zur Verfügung haben. Das ist aber ein Trugschluß. Denn die Ozeane sind zwar riesige Lebensräume für unzählige Arten. Dennoch ist für uns Menschen und viele Landtiere das salzige Meerwasser nicht gleichbedeutend mit dem Süßwasser, das wir alle zum Leben brauchen. Nur etwa 0,3 Prozent des gesamten Wassers ist als Süßwasser für Menschen leicht zugänglich und nutzbar. Aus der unendlichen Masse von Wasser wird plötzlich also nur noch ein ganz kleiner Kuchen, den sich alle Lebewesen teilen. 

Was bedeuten planetare Grenzen:

Wasser gehört wie einige andere Dinge zu den zentralen Punkten, die ein Leben auf der Erde überhaupt erst möglich machen. Die planetaren Grenzen sind ein Hilfsmittel, um die quantitativen Grenzen darzustellen, die eingehalten werden müssen, damit die Lebensgrundlage der Menschen erhalten bleiben. Und es fällt nicht schwer sich vorzustellen, dass die Menschheit seit Beginn der Industrialisierung auf ziemlich großen Füßen gelebt hat. Daher sind in fast allen Bereichen die planetaren Grenzen bereits überschritten. Entwickelt wurde das System von einem wissenschaftlichen Team rund um den Resilienzforscher Johan Rockström am Stockholm Resilience Centre. 

Bedeutet das Überschreiten der Grenzen irreversible Veränderungen für die Menschen? Das kann so nicht direkt gesagt werden. Es treten auch nicht unvermittelt Veränderungen ein. Aber die Gefahr für erhebliche Risiken steigen mit dem Trend ebenfalls stetig. Um dies besser zu verstehen, nutzen die Wissenschaftler den menschlichen Körper als Metapher: “Ein Blutdruck von 120/80 bedeutet zwar nicht, dass ein sofortiger Herzinfarkt eintritt, aber er erhöht das Risiko.” 

Infografik zeigt die Planetare Grenzen und neun Leitplanken für die Zukunft. Quelle Deutschlandfunk. (Angepasste Grafik, ursprünglich von Azote für das Stockholm Resilience Centre auf Basis von der Analyse in Richardson et al 2023)

Einordnung Wasser als planetare Grenze

Wie versteht man die Einordnung des Süßwasser in die Unterscheidung “Blaues und Grünes Wasser”? Der Sammelbegriff “blaues Wasser” fasst jegliches Süßwasser zusammen, dass in Oberflächengewässer (wie Seen, Flüssen und Bäche) sowie dem Grundwasser gespeichert ist. Es ist den Menschen und den Tieren leicht zugänglich und ist Hauptbasis für die Trinkwasserversorgung. Es ist aber auch das höchste Gut, dass uns Menschen zur Verfügung gestellt wird. Im Bereich des blauen Wassers wurden die Grenzwerte schon länger überschritten.

Das grüne Wasser beschreit das klassische Regenwasser, das im Boden gespeichert wird. Während ihres Wachstums bedienen sich vor allem Pflanzen an diesem Wasser. Dabei kommt es bei der Speicherung des Wassers auf unterschiedliche Faktoren an. Wenn der Boden zu ausgetrocknet ist, fließt das Wasser häufig ab, ohne zu versickern. Dann verdunstet ein großer Teil des Wassers einfach wieder und kann nicht genutzt werden. Starke landwirtschaftliche Nutzung von Acker- und Grünflächen haben zudem ein hohen Einfluss auf die Boden- und Grünwassernutzung. Auch in dieser Grenzbereich wurde vor kurzem überschritten.

Ein Blick auf die Grafik lässt tief blicken auf den Zustand unseres Planetens. Und so alaramierend diese Darstellung ist: Es gibt noch reichlich Chancen in unterschiedlichen Bereichen, die Werte wieder zurückzuschrauben. Unterstützt mit Viva con Agua langfristig und ganzheitlich angelegte Projekte, die nachhaltig die Trinkwasserversorgung für alle Menschen sichern sollen. 

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