Die Gründung des Vereins Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. jährt sich zum 17 mal. Am 28.09.2006 wurde der Verein offiziell in das Vereinsregister eingetragen. 17 Jahre lang voller Einsatz für sauberes Trinkwasser, 17 Jahren in denen sehr viel passiert ist. Aber warte mal – 17 Jahre? Ging das Ganze nicht bereits 2005 los? Nachgehakt bei Viva con Agua-Initiator Benny Adrion:
Der 28.09.2006 stimmt natürlich als formeller Vereinsgeburtstag, da an diesem Tag der Verein durch das Finanzamt eingetragen wurde. Aber eigentlich ist es ein ziemlich unromantischer Tag. Denn die Satzung wurde schlicht zweimal zuvor durch das Finanzamt abgelehnt. Die Idee und die ersten Aktionen fanden unter dem Namen Viva con Agua de Sankt Pauli bereits seit Mai 2005 statt.
Schlüsselerlebnis für die Entstehung von Viva con Agua war ein Trainingslager des FC St.Pauli auf Kuba, an dem auch der damalige Spieler Benjamin Adrion teilnahm. Im Anschluss stand eine wegweisende Entscheidung für ihn fest. Er möchte seine Karriere beenden. Ein überraschendes Vertragsangebot kam dann doch noch in die Quere. So war er hin- und hergerissen, zwischen der Option weiter Fußball zu spielen oder auf Weltreise zu gehen und dabei soziale Projekte zu unterstützen. Letztlich schafft er es die beiden Optionen zu verheiraten und nutzt das besondere Umfeld auf St. Pauli, um ein eigenes soziales Projekt auf die Beine zu stellen. Noch vor der Vereinsgründung gab es unterschiedlichste Aktivierungsideen, um Spenden für sauberes Trinkwasser zu sammeln. Hebammen spendeten pro Wassergeburt, Fettes Brot gab Lesungen, Prominente spendeten Reichweite und schließlich wurde das erste Projekt in Kuba umgesetzt. Das Team bestand lose aus Freunden und Bekannten von Benny, die Treffen fanden in der verrauchten Stadionkneipe des FCSP statt. Von Beginn an mit dabei: die Welthungerhilfe als Projekt-Partner. “Jedem Anfang wohnt ein kleiner Zauber inne.”, findet Benny.
Zum 28.09.2006 war es dann schließlich soweit, die Vereinssatzung wurde durch das Finanzanmt angenommen, der Verein offiziell eingetragen. In den folgenden Jahren ist natürlich vieles passiert. Zentraler Punkt in vielen Projekten von Viva con Agua ist weiterhein der Sport. Der Verein nutzt die universellen Sprachen Sport, Musik und Kunst, um Verhaltsveränderungen zum Beispiel im Bereich Hygiene anzuregen. Auch die enge Verbindung mit dem FC St. Pauli ist geblieben. Seit vielen Jahren sammelt Viva con Agua bei den Heimspielen Pfandbecher und richtet die jährliche Millerntor Gallery im Stadion aus. Mittlerweile gibt es auch VcA-Vereine in der Schweiz, Österreich, Uganda und Südafrika. Mit dem Mineralwasser wurde 2010 das erste Social Business im Viva con Agua Kosmos gegründet. Nun gibt es mit Viva con Agua Arts, der Millerntor Gallery, Goldeimer und der Villa Viva weitere soziale Unternehmen, die mit ihren Gewinnen Wasserprojekte unterstützen.
Durch gemeinsame Implementierungen und/oder Finanzierungen hat Viva con Agua seit 2006 dazu beigetragen, gemeinsam mit Partnerorganisationen 4,2 Mio. Menschen mit WASH-Projekten rund um Wasser, Sanitär und Hygiene zu erreichen.
Gemeinsam wurde bereits einiges geschafft. Doch die Ambitionen der 17 UN Nachhaltigkeitsziele sind groß und es bleibt noch vieles zu tun. 703 Millionen Menschen weltweit fehlt der Basis-Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zu Gründungszeiten von Viva con Agua waren es noch über 1 Milliarde Menschen, ein Erfolg an dem auch VcA beteiligt ist. Dennoch heißt es auch in den kommenden Jahren weiterhin: Wasser für alle. Alle für Wasser!
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