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Festivalsommer mit Viva con Agua – Interview

Der Festivalsommer ist bei Viva con Agua immer von bunten Aktionen und freudvollem Aktivismus geprägt. Auf jährlich knapp 90 Festivals finden sich die Fahnen des Vereins aus St. Pauli. Immer eingepackt: gute Laune und Pfandbechertonnen. Denn wie auch auf Konzerten sammelt Viva con Agua Pfandbecherspenden, die WASH-Projekten zu Gute kommt. Ich habe heute mit Nils und Ayleen gesprochen. Die beiden sind im Brunnenbüro verantwortlich für die Koordinierung und Durchführung der Festivalbegleitung durch Viva con Agua.

Jan-David: Moin ihr beiden! Schön, dass wir es geschafft haben. Jetzt im Sommer seid ihr ja immer schwer zu greifen. Ihr teilt euch die Rollen etwas auf. Mögt ihr da kurz was zu sagen?

Nils: Na klar, da kann ich gerade starten. Bei mir liegen vor allem die ganzen Organisationsthemen. Das heißt in der Vorbereitung klären, bei welchen Festivals wir dabei sein dürfen. Was für einen Stand wird bekommen, wie viele Akkreditierungen es gibt etc. Ich versuche aus Hamburg dabei so gut es mir möglich ist, zu unterstützen und alle Informationen aufbereitet durchzugeben.

Ayleen: Bei mir liegt eher die klassische Produktionsrolle. Also Durchführung der Festivals als Hauptansprechpartnerin, Organisation der Materialien. Dazu gehört, welche und wie viele Tonnen wir zu den jeweiligen Festivals mitnehmen, das Infostand-Konzept und die on-site Verantwortung sowie die Ansprechperson für die Supporter*innen. Das mache ich natürlich auch nicht alles alleine. Dort haben wir auch Untersützung durch Operator*innen, also Werkstudis oder von uns liebevoll Opis genannt, die uns den Sommer über unterstützen, und noch einige weitere Kollegen. Auch aus anderen Teams im Hauptamt unterstützen uns immer wieder Menschen. Aber ohne die vielen Hunderten Supporter*innen jedes Jahr wären die Festivals gar nicht umsetzbar.

Die Crew beim Southside Festival beim täglichen Briefing. Foto: Simon Schmid.

Lager Logistik auf ein neues Level

Danke euch für den Einblick. Was waren denn in der bisherigen Festivalsaison so die High- aber vielleicht auch Low Lights?

Nils: Highlight ist für mich auf jeden Fall die interne Zusammenarbeit. Ayleen war letztes Jahr noch als Opi dabei, dieses Jahr ist sie dann im Hauptamt eingestiegen und hat eine krasse Expertise im logistischen Bereich mitgebracht. Zusätzlich haben wir das gesamte Lager auf Vordermann gebracht, dort gemeinsam mit Stefan (Lager-Logistik) ein Produktionsbüro reingezimmert. Auch war Ayleen direkt von Beginn an in allen Prozessen involviert, so dass sie Teil der Vorproduktion war und viel direkteren Zugang hatte. Das hat mir im Vergleich zur letzten Saison auf jeden Fall immens viel Arbeit abgenommen und wir haben gemerkt, dass Abläufe wesentlich smoother klappen. Trotzdem haben wir auch gemerkt, dass einige Sachen auch von uns noch verbessert werden können. Sei es rechtzeitige Informationsweitergabe vor allen an die Supporter*innen oder aber auch klarere Richtlinien und Erwartungsmanagement zu halten.

Ayleen: Kann da Nils nur in vielen Punkten zustimmen. Dieses gut strukturierte Lager macht ja nicht nur uns Spaß. Das wirkt sich auch auf die Supporter*innen aus, dass die Sachen gepflegt sind und einfach zugänglich. Und ich geh viel entspannter in ein Festival rein, weil ich nicht so viel Zeit verbringen muss, mir alle Dinge zusammenzusammeln. Das Thema Infrastruktur war also für uns ein wichtiger Meilenstein. Gleichzeitig ist es aber auch ein kleines Low Light. Denn es hat in der Vorbereitung dafür immens viel Zeit gekostet. Zeit, die ich lieber in den Austausch mit dem Ehrenamt gesteckt hätte. Der Vorteil ist zumindest, dass die Basis nun dafür gelegt ist und in den kommenden Jahren, Fokuspunkte woanders gelegt werden können.

Bei den Festivals selber ist für mich auf jeden Fall das größte Highlight die Supporter*innen. Insbesondere auch bei den Festivals, die wir auch gemeinsam mit Goldeimer begleitet haben. Dort hat so ein unfassbar toller und wertschätzender Austausch zwischen allen Beteiligten stattgefunden. Das hat uns allen viel bedeutet, diese Bereitschaft sich stets zu unterstützen und auszuhelfen. Zudem gingen auch fast alle internen Flunky Ball Turniere an Viva con Agua, aber hey Goldeimer – there is always a next time! Aber die Festivals selber lassen sich jetzt gar nicht groß vergleichen, jedes ist anders besonders.

Fast 100 Festivals mit Viva con Agua

Wie viele Festivals sind es denn insgesamt, bei denen Viva con Agua vertreten sind?

Ayleen: Puh, das ist gar nicht so einfach. Denn neben den 15 Festivals, die wir vom Hauptamt begleiten, gibt es noch über 80 Festivals, die die Engagierten in kompletter Eigenregie rocken. Das ist absoulter Wahnsinn, wie eigenständig und mit wie viel Verantwortung die Supporter*innen ihr Ehrenamt leben. An manchen Wochenende war Viva con Agua bei 3-5 unterschiedlichen Festivals parallel vertreten.

Nils: Da kann ich Ayle nur beipflichten, unfassbar krass, was die Engagierte da jedes Jahr mit uns abreißen. In diesem Jahr sind auch noch so viele kreative neuen Pfandbechersammel-Songs entstanden. Ich bin für einen eigenen Sampler!

Die Crew beim diesjährigen Deichbrand Festival. Foto: Quang.

Nachhaltigkeitskonzepte der Festivalveranstalter

Chapeau an alle Beteiligten für den Aufwand, der betrieben wird! Aber jetzt einmal in eine andere Richtung gefragt. Wie kommt es dazu, dass Viva con Agua auf so vielen Festivals präsent sein darf? Kommen die Festivals auf euch zu oder fragt ihr die Veranstalter an?

Nils: Ich würde sagen, dass ist ein Mix aus beidem. Auf der einen Seite gibt es Festivals, wo wir immer dabei sind, wie z.B. das Hurricane und Southside. Die Kooperation mit FKP Scorpio besteht schon so lange und es ist wunderbar, dass dies so unkompliziert klappt, hier gibt es aber auch viele gelernte Schritte. Oftmals fragen wir bei den Veranstaltern an, die aber oft direkt sagen, dass wir kommen dürfen und noch dazulegen, dass sie sowieso bald auf uns zugekommen wären. Es ist also eine symbiotische Verbindung. Bei vielen Festivals, die von Crews organisiert werden, sind die im direkten Austausch mit den Veranstaltern, da sind wir gar nicht zwischengeschaltet.

Da auch bei Festivals der Blick immer mehr Richtung Nachhaltigkeitskonzepten geht, besteht auch einfach eine tolle Schnittmenge und die Kommunikation ist immer absolut auf Augenhöhe. Dazu kommen auch immer noch Zuliefer-Unternehmen, die uns einfach krass unterstützen. Die uns Pavillons für einen sehr guten Preis zur Verfügung stellen oder auch Walking Screens etc. Das sind für uns super wichtige Partnerschaften

Ayle: Absolut, wir müssen aber tatsächlich auch immer mal Festivals absagen. Das war dieses Jahr bei ca. 10 Festivals der Fall. Auch wenn wir natürlich gerne überall präsent sein möchten, übersteigt dies manchmal einfach den Workload. Dann müssten wir einfach qualitative Abstriche machen und das ist nicht im Sinne des Veranstalters, der Supporter*innen und auch nicht von uns intern.

Crewlove ist True Love

Wow danke für den Einblick. Und wie sah das dieses Jahr mit dem ehrenamtlichen Engagement aus? Nach Corona gab es ja etwas Probleme, neuen Supporter*innen vom Engagement auf Festivals zu überzeugen. Hat sich das mittlerweile wieder verändert?

Ayle: Absolut. Da war dieses Jahr wieder alles dabei. Von Menschen, die schon seit 11 Jahren mit auf Festivals fahren zu absoluten Newbies. Aber ich glaube, dass hat auch zu einem so schönen Mix beigetragen. Aber selbst die Neulinge waren super informiert, haben sich alle Informationen über VcA schon vorher zu Gemüte genommen. Für mich aber ein absolutes Highlight, wie viele Festivals von Engagierten organisiert werden. Die reden mit den Veranstaltern, der Gastro und Produktionsleitung. Und das teilweise schon Monate vor dem Festival. Riesen Dank nochmal an dieser Stelle und eine große Portion Respekt.

Dann kommen wir schon zur letzten Frage: Könnt ihr noch einen Einblick geben, was uns jetzt am Ende der Festivalsaison erwartet? Ganz vorbei ist die Saison ja noch nicht.

Nils: Da hast du absolut Recht. Denn an diesem Wochenende findet mit dem Highfield und dem Dockville noch einmal ein Doppelheader statt. Dann ist September noch das Feel Good Festival und schließlich der Abschluss mit dem Reeperbahnfestival. Eventuell geht es noch zum Rolling Stone Beach im November, aber das wars dann. Daneben begleiten noch einige Crews Festivals.

Ayle: Aber wer weiß, vielleicht passiert da noch was. Aber alle Hamburger*innen sollten auf jeden Fall beim Reeperbahn Festival vorbeischauen. Der Eintritt auf dem Heiligengeistfeld ist ja auch kostenlos.

Dann zückt mal alle eure Kalender! Vielen Dank euch beiden, für die Einblicke in die Festivalsaison. Ich will euch jetzt auch gar nicht weiter ablenken und freue mich auf die letzten Wochen Festivalsaison!

Du hast auch Lust Viva con Agua bei einem Festival zu begleiten? Dann nutz noch die Chance und melde dich im Pool an! Dort findest du alle Veranstaltungen, von Konzerten über Fußballspiele bis zu Festivals bei denen Viva con Agua vertreten ist. Wir freuen uns auf dich!

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