In der Haupttribüne ist es wuselig. Die Gäste schlendern an den bunten Wänden vorbei, bleiben stehen und bewundern die gehängten Kunstwerke. Lassen sich von den „Art Dealern“ beraten und helfen, wenn sie ein Kunstwerk kaufen möchten. An der Säulenbühne legt ein DJ auf. Leute stehen zusammen, trinken und quatschen, während im Kulturwohnzimmer hinter der Südtribüne die Projektarbeit von Viva con Agua und die universellen Sprachen Kunst, Musik und Sport vorgestellt werden. Die Gäste können an Kunstworkshops teilnehmen, zur Musik von Livebands tanzen, netzwerken, am Stand von Viva con Agua vorbeischauen, ein Fotoshooting machen und vieles mehr. Die Millerntor Gallery ist zurück! Das Kunst- und Kulturfestival im Stadion des FC St. Pauli öffnet am Donnerstag zum zehnten Mal seine Tore – und feiert sein Jubiläum unter dem Motto „Fluxus – Together we flow“.
„Das Leitmotiv beschreibt ziemlich gut den Zustand, den wir uns nach zwei Jahren gefühltem Stillstand für Alle, nicht nur die Kunstschaffenden, herbeiwünschen: wieder im Fluss sein und vom Fleck wegkommen“, sagt Jasmin Siddiqui alias „Hera“, die die Ausstellung kuratiert hat. Rund 100 Künstler*innen stellen ihre Arbeiten aus. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf internationalen Künstlerinnen, die in der Urban- und Streetartszene eher unterrepräsentiert sind.
„Wir wollen in diesem Jahr vielfältigen Perspektiven den Raum geben“, sagt Agnes Fritz, Geschäftsführerin von Viva con Agua ARTS. „Fluxus bedeutet ineinanderfließen. Das ist auf der einen Seite natürlich passend zu unserer übergeordneten Vision „Wasser für alle”. Zudem bedeutet es, dass bei der Millerntor Gallery die unterschiedlichsten Kunst- und Ausdrucksformen die Möglichkeit haben, sich darzustellen und getreu dem Satz “together we flow” gemeinsam als Team mehr zu bewegen.“
Vom Alten Stamm zum neuem Flow
Wie alle Social Businesses in der Viva con Agua Family sammelt die Millerntor Gallery über den Kunstverkauf Geld für die Projektarbeit von Viva con Agua. Entstanden ist das Festival im Stadion aus einer Idee von Micha Fritz und Henning Heide, Fotograf und aktiver Fan des FC St. Pauli. “Der Gedanke war, dass ich einen Ort gesucht habe, an dem ich die Fotos, die ich produziert habe, ausstellen kann. Micha hat das Ganze aber etwas größer gedacht und damit wieder einmal alle überrascht”, erinnert sich Henning im Gespräch mit Micha an die Gründungsgeschichte. Die Ausstellung damals ging über den Alten Stamm, eine Gruppe ehemaliger Verantwortlicher sowie langjähriger Fans des FC St. Pauli. Das Zuhause der Gallery konnte also nur das Millerntorstadion werden. Und ist es bis heute, dank der großartigen Unterstützung des Vereins, auch geblieben.
Für Henning ist Kunst dann inspirierend, wenn sie abwechslungsreich ist. Wenn also neue Künstler*innen aus der ganzen Welt zusammenkommen und dem Stadion jedes Mal wieder ein neues Gesicht geben. Aus künstlerischer Perspektive schätzt er vor allem die Mural Art: “Die Bilder sind so geil, können aber nicht gekauft werden, weil sie an der Wand entstehen. Aber das ist das Coole daran. Sie werden wieder überstrichen und im nächsten Jahr kommt wieder neue Kunst dran.” Für Micha ist die Gallery vor allem eins: ein Gesamtkunstwerk.
Von Donnerstag bis Sonntag freuen wir uns auf hoffentlich viele strahlende Gesichter in den Tribünen des Millerntorstadions und das Feedback der Gäste auf das vielfältige Programm aus Kunst, Mural Art, Musik, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Workshops, Performances und vielem mehr! Das gesamte Programm findest du hier.
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